Die Versicherung der Gebäude zum Neuwert ist der Regelfall. Versichert sind die Wiederherstellungskosten (am Schadentag) der vom Schaden betroffenen Bauteile einschließlich Baunebenkosten (Architektenleistungen, Baugenehmigungen etc.).
Für Nichtwohngebäude ist Voraussetzung, dass der Zeitwert über 40%, bei landwirtschaftlichen Gebäuden über 60% des Neuwertes beträgt. Entschädigt wird zunächst der Schaden zum Zeitwert. Die Auszahlung des darüber hinausgehenden Neuwertanteils wird oft nur in Höhe der tatsächlichen Kosten aus gezahlt und ist bei  Totalschäden davon abhängig, dass innerhalb von 3 Jahren ein Gebäude gleicher Nutzung an derselben Stelle erstellt wird.

Bei Versicherung zum Zeitwert errechnet sich der Schaden aus dem Neubauwert durch einen Abzug entsprechend seinem Zustand, insbesondere durch den Abnutzungsgrad (durch Alter, schlechte Unterhaltung, fehlerhafte Bauweise oder mangelhaftes Material). Der Zeitwert gilt als versichert, wenn dies vereinbart wurde oder die Voraussetzungen für eine Neuwertversicherung nicht gegeben sind.

Diese Versicherungsform bietet den weitgehensten Versicherungsschutz, da die ständig steigenden Bau- und Schadensbeseitigungskosten durch Aktualisierung des sog. „gleitenden Neuwertfaktors" durch die Versicherungsgesellschaft berücksichtigt werden, und so eine Unterversicherung vermieden wird. Ist einmal die Versicherungssumme 1914 zutreffend festgelegt, kann eine Unterversicherung nur eintreten, wenn nachträglich wertverbessemde Baumaßnahmen durchgeführt werden und die Versicherungssumme diesbezüglich nicht angepaßt wird. Dabei ist die Versicherungssumme (1914) so hoch anzusetzen, daß zu diesen Kosten eine Neuherstellung des Gebäudes in gleicher Größe, Gestalt und Ausbau/ Ausstattung erfolgen könnte.

Die Neuwertversicherung mit fester Summe basiert auf dem ortsüblichen Bauwert (Neubauwert), ohne daß Abnutzung und Alter berücksichtigt werden. Als Versicherungssumme muß deshalb der Neubauwert des Gebäudes angesetzt werden. Eine automatische Anpassung des Versicherungswerts an die sich ändernden Baukosten erfolgt bei dieser Versicherungsform nicht. Dadurch wird eine Überprüfung der Gebäudeversicherungssumme jährlich, spätestens jedoch alle zwei Jahre, erforderlich. Ansonsten besteht die Gefahr, daß eine Unterversicherung eintritt.

Die Zeitwertversicherung basiert auf dem ortsüblichen Neubauwert einschließlich Baunebenkosten abzüglich technischer Wertminderung. Wie bei der Neuwertversicherung mit fester Summe erfordert auch die Zeitwertversicherung in angemessenen Zeitabständen eine Anpassung der Versicherungssumme an den veränderten Zeitwert.

Im Schadensfall wird nur der jeweilige Zeitwert ersetzt.